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Newsletter 1/2018

Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Freunde der Castringius Stiftung,

Christa Castringius und Frank Enzmann 2017

Im Sommer 2016 präsentierte die bayerische Gesundheitsministerin eine brisante Studie; eine ihrer Kernaussagen: Ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen in Bayern hat mit psychischen Schwierigkeiten und Entwicklungsstörungen zu kämpfen; Klein- und Vorschulkinder sind vor allem von Entwicklungsstörungen bei Bewegung und Sprache betroffen, 7- bis 14-jährige Kinder von ADHS und Jugendliche vermehrt von Depressionen.

Risikofaktor fehlende Bildung

Die erhobenen Daten belegen eindrucksvoll, dass nicht nur das körperliche Wohl von Kindern und Jugendlichen mit der sozialen Lage der Herkunftsfamilien korrespondiert, sondern auch deren psychische Gesundheit; Kinder aus wohlhabenden Familien mit einem hohen Bildungsniveau haben weit weniger mit solchen Problemen zu kämpfen als Gleichaltrige anderer Milieus.

Risikofaktor Armut

Die Bertelsmann-Studie veröffentlichte kürzlich Zahlen, nach denen in Deutschland jedes fünfte Kind unter Armut leidet. Besonders hoch ist das Armutsrisiko für Kinder alleinerziehender Eltern, solche mit mindestens zwei Geschwistern oder wenn die Eltern nur gering qualifiziert sind. Weiter bestätigt diese Studie, dass Kinderarmut oft einen Teufelskreis in Gang setzt, der die Zukunftsperspektiven der betroffenen Kinder zerstört. Ihn aus eigener Kraft zu durchbrechen, gelingt nur wenigen Familien. Mehr staatliche Hilfe wäre also dringend notwendig, doch fehlt sie an allen Ecken und Enden.

Wie eindrucksvoll privates Engagement solche Lücken füllen kann, belegt ein Projekt, das wir in diesem Newsletter vorstellen: inside @ school. Aber auch für dieses ambitionierte Projekt gilt: Für den Erfolg braucht es starke Partner; neben Experten gehören dazu Stiftungen und Sponsoren sowie staatliche und kommunale Partner.

Dieses Projekt macht aber noch etwas deutlich: Die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen wird nicht nur von Armut bedroht. Auch Kinder und Jugendliche aus gut situierten Elternhäusern und der Mittelschicht brauchen dringend neutrale Ansprechpartner, an die sie sich – egal wie groß oder klein Eltern oder Lehrern ihre Probleme erscheinen mögen – vertrauensvoll und unkompliziert wenden können. Schulsozialarbeit sollte gängige Praxis sein, aber leider ist sie auf bestimmte Schultypen begrenzt.

Risikofaktor Gesellschaft

Kinder und Jugendliche sind vielfach einem enormen Leistungsdruck ausgesetzt. Man denke hier nur an das Wort „Grundschulabitur“. Kinderärzte behandeln immer mehr junge Patientinnen und Patienten mit klassischen Stresssymptomen wie Kopfschmerzen und Übelkeit. Die Ursachen dafür nur in den Schulen, bei Lehrplänen und den Lehrkräften, zu suchen, wäre aber zu kurz gegriffen. Denn auch die Eltern können ihre Kinder nicht nur zu wenig fördern, sondern sie im Gegenteil auch überfordern.

„Nur die Besten können sich in dieser Welt behaupten, nur die Besten finden einen guten Platz in der Gesellschaft und einen gut dotierten Job.“ Mit diesem Credo sind junge Menschen vielfach konfrontiert; die Folge: Versagensängste und Zukunftsangst. Aber wenn viele engagierte Menschen in Schulen, Projekten und Stiftungen ihren Beitrag leisten, gut zusammenarbeiten und ihr Angebot für Kinder und Jugendliche aufeinander abstimmen, sowohl Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern zur Seite stehen, dann ist und bleibt Kindheit das, was sie sein soll: Eine Zeit, an die man später gerne zurückdenkt; weil sie ein guter Start in ein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben war.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Christa Castringius & Frank Enzmann


fördern.

(Die) Geschichte geht Schülern nahe

Jungen Menschen beistehen Es gibt vieles, was Kinder und Jugendliche umtreibt und das sie alleine oder gemeinsam mit Freunden nicht mehr bewältigen können. Die Belastungen für junge Menschen nehmen in der Summe zu, und sie spiegeln unsere gesellschaftlichen Realitäten wider: Drogen und Alkohol, Essstörungen, Überforderungen und Versagensängste, Gruppendruck, psychische Probleme und Probleme mit den Eltern, Gewalterfahrungen und sexuelle Übergriffe, Mobbing und Cybermobbing, Mediensucht vieles mehr.

Hilfe von neutralen Dritten

Mit ihren Eltern können und wollen die Betroffenen oft nicht reden, Ähnliches gilt für Lehrer und Vertrauenslehrer, denen sie jederzeit im Unterricht wieder begegnen können und die sie bewerten und benoten müssen. Gleichzeitig mangelt es an einem ausreichenden und flächendeckenden Angebot an Schulsozialarbeit. Und genau diese Lücke füllt das Projekt Inside @ School der Justin Rockola Soforthilfe e. V.; sie finanziert Räumlichkeiten und schickt erfahrene Pädagogen an Münchner Schulen, die sowohl Schülern, Eltern als auch Lehrkräften zur Seite stehen und dabei einer Schweigepflicht unterliegen. Der Umfang kann bis zu 16 Stunden pro Woche umfassen. Sie sind sowohl untereinander als auch mit unterschiedlichsten Hilfsangeboten gut vernetzt.

„Manchmal reicht es, wenn wir Tipps geben, Szenarien entwickeln, gemeinsam einen Brief aufsetzen oder sie coachen für eine Begegnung, eine Auseinandersetzung oder ein Konfliktgespräch. Es geht darum, dass sie lernen und erfahren, dass sie die Situation ändern können. Oft gehen wir in die Klassen und führen Projekte durch, um bestimmte Themen aufzugreifen. Bei Cybermobbing helfen wir häufig, Unterstützerkreise zu organisieren, die sich mit den Betroffenen solidarisch zeigen. Wir vermitteln dann in Abstimmung mit Kindern, Jugendlichen und Eltern den Kontakt zu Ärzten, Psychotherapeuten, Beratungsstellen oder zum Jugendamt.“ So beschrieb eine Sozialpädagogin in einem Interview ihre Arbeit bei Inside @ School.

Starke Partner

Inside @ School ist aber nicht nur ein herausragendes Beispiel für erfolgreiche Sozial- und Präventionsarbeit an Schulen, es ist auch ein herausragendes Beispiel dafür, was möglich wird, wenn die richtigen Partner zusammenfinden und ein Projekt gemeinsam vorantreiben:

  • Initiiert und weitgehend finanziert wird es von der Justin-Rockola-Soforthilfe. Der Justin-Rockola-Verein wurde durch Gisela Rockola gegründet. Sie will damit anderen Menschen die Hilfe geben, die ihr Sohn Justin nicht erhalten hat.
  • Fachlich betreut wird Inside @ School von Condrobs, einem der größten überkonfessionellen Träger für soziale Hilfsangebote in Bayern, der auch die Kosten dieser fachlichen Betreuung trägt.
  • Der Bezirk Oberbayern finanziert eine Teilzeitstelle für die Buchhaltung und weitere administrative Aufgaben.
  • Die Pädagogen an den Schulen sind beim Verein angestellt und werden von ihm bezahlt; das dafür notwendige Fundraising erfolgt ehrenamtlich durch den Verein. So werden beispielsweise jährlich ein Benefiz-Golfturnier mit einer hochwertigen Tombola veranstaltet, eine Lesung mit Münchner Prominenten oder Konzerte.

Fallzahlen steigend

Die exakten Daten für 2017 liegen noch nicht vor, aber 2016 – sechs Jahre nach Vereinsgründung – wurden bereits rund 7.000 Schülerinnen und Schüler mit dem Angebot erreicht, 1.353 nahmen es wahr, ebenso 224 Eltern und sonstige Erziehungsberechtige sowie 281 Lehrkräfte. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Steigerung um 30 Prozent. Dazu kommen noch zahlreiche sogenannte Tür- und Angelgespräche, die statistisch nicht erfasst werden.

http://justin-rockola-soforthilfe.de

www.condrobs.de


Lachen wirkt!

CS NL 01 18 klinikclowns 1CS NL 01 18 klinikclowns 2Seit nunmehr 20 Jahren gehen die Münchner Klinikclowns regelmäßig auf Visite: Frau Doktor setzt sich dafür eine dicke rote Nase auf oder gar einen breiten Schlapphut, Herr Doktor erscheint oft in übergroßen bunten Schuhen. So gewandet, sorgen sie mit Tricks, Spielen und Zaubereien für Lachen, Heiterkeit und Kurzweil bei ihrem Publikum in Kinderkliniken, Krankenhäusern, Altenheimen und ähnlichen Einrichtungen. Dabei ist die Teilnahme an der Visite der Clowns für die Patienten stets freiwillig, doch gerade Kinder sind meist mit großer Begeisterung dabei.

Clown sein muss man lernen

Was bei den sogenannten Visiten so leicht daherkommt, basiert zum einen auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Lachen und Humor überaus positive Auswirkungen auf den Allgemein- und Gesundheitszustand haben und Heilungsprozesse fördern können. Zum anderen werden die Klinikclowns sorgfältig ausgewählt und auf ihre Auftritte vorbereitet. Laut einer Umfrage des Universitätklinikums Hamburg Eppendorf haben 35,4 Prozent von ihnen ihre Tätigkeit in Seminaren erlernt, gefolgt von Hospitationen (27,2 Prozent) und Clownschulen (24,7 Prozent). Weitere 12,7 Prozent haben ihre Fähigkeiten über andere Wege wie z. B. eine Schauspielschule oder ein Improvisationstheater erworben. Die Münchner Klinikclowns erhalten alle Honorar für ihre Arbeit, die über Spenden finanziert wird. Dies ist eines der Elemente, um die hohe Qualität der Auftritte zu sichern. Ein weiteres Element sind Fortbildungen, in denen die Clowns Impulse für ihre empathische, künstlerische und nicht zuletzt menschliche Arbeit bekommen und lernen, wie sie diese in Clown-Visiten wirksam umsetzen können. So gibt es beispielsweise Workshops, um die eigenen Improvisations- und Clowntechniken zu verbessern oder notwendiges Wissen für die Arbeit mit kranken Kindern zu erwerben. Auch Tango und Clownerie stehen auf dem Programm, geht es doch bei beiden um Emotionen und das perfekte Zusammenspiel, nicht um die Pflege des eigenen Egos.

www.klinikclowns.de


Wenn Kinder sterben

CS NL 01 18 kinderhospiz beispielChristine Bronner und ihr Mann Florian haben einst selbst ein solches Angebot schmerzlich vermisst und gründeten deshalb 2004 ein ambulantes Kinderhospiz in München, welches 2005 in die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München überging. Was als kleiner, regionaler Kinderhospizdienst begann hat sich seither – so groß war und ist der Bedarf – zu einem großen, bayernweit agierendem, Beratungs- und Betreuungszentrum entwickelt. Zielgruppe sind Familien mit lebensbedrohlich schwersterkrankten und/oder schwerbehinderten Ungeborenen, Neugeborenen, (Klein-)Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bzw. schwerst erkrankten Eltern, bei denen ein minderjähriges Kind im Haushalt lebt. Im Fokus der Arbeit steht das Wohl aller in den betroffenen Familien lebender Angehörigen.

Die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) betreut aktuell fast 400 Familien.

Ein wichtiger Baustein dieser Arbeit sind Familienpatenschaften. „Ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Krankenschwestern, Hebammen, Therapeuten und Sozialarbeitern vermittelt durch ihre fachbezogene Expertise Stabilität und Sicherheit während ehrenamtliche Familienbegleiter dazu beitragen, die Eltern zu entlasten und das menschlichste Bedürfnis überhaupt zu erfüllen: Einfach da sein.“ So beschreibt die Stiftung auf ihrer Website den Inhalt dieser Patenschaften.

www.kinderhospiz-muenchen.de


vermitteln. vernetzen.

Expertensprechstunde reloaded

Seit vielen Jahren sind die Expertensprechstunden ein Erfolgsformat der Stiftung, das sich großen Zuspruchs erfreut. Nun aber war es an der Zeit, das Format weiterzuentwickeln. Das Ergebnis: Neben den Einzelsprechstunden wird es künftig auch eine „Gruppensprechstunde“ geben, die den Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern fördert. So werden sich Einzelund Gruppensprechstunden in Zukunft abwechseln.

Kinder.Stiften.Zukunft. München

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Auch dieses Format haben wir einer kritischen Rückschau unterzogen. Widmete sich der Kongress in den ersten Jahren noch allgemeinen Aspekten wie Kooperation und Kommunikation, standen später Fragestellungen wie „Wirkung – Definition, Nutzen und praktische Umsetzung“ oder „Bildung als Schlüssel zur Integration“ auf der Agenda. 2018 kehrt der Kongress zu seinen Wurzeln zurück und stellt wieder Wissen über lokale Akteure, Kommunikation und Vernetzung in den Mittelpunkt. Ein Schritt, der auch dem aktuellen Bedarf der Besucherinnen und Besucher entspricht. Die Thementische zum aktiven Lernen und Austauschen werden zum festen Bestandteil des Veranstaltungstages.

http://www.kinderstiftenzukunft-muenchen.de/


Termine – Save the Date

Donnerstag, 15.03.2018, 14.00 Uhr
Kolpinghaus München

1. Stiftungsforum München / Bayern

https://stiftungsforum.stiftungsfuehrer.de/de/stiftungsforum-muenchen-2018/landingpage/?accessCode=mXD8Uudw2018/landingpage/?accessCode=mXD8Uudw


Donnerstag, 22.03.2018

1. Münchner Stiftungstag

Die Veranstaltung ist ausgebucht, es können keine Anmeldungen mehr entgegengenommen werden.

http://www.muenchnerstiftungstag.de


Mittwoch, 25. April 2018, 10.00 - 13.00 Uhr

Expertensprechstunde
„Die Kunst der bewussten Kommunikation“

Wie prägen Persönlichkeitsstile und Werte die Kommunikation?

Die Einladung erfolgt Ende März per Mail. Anmeldungen sind erst dann möglich.


7. Oktober 2018 von 11.00 - 17.00 Uhr,
Werksviertel Mitte direkt am Ostbahnhof.

Kinder- und Jugendfestival JuKI

www.juki-festival.de

Die Anmeldung für Organisationen ist bereits möglich.