Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Freunde der Castringius Stiftung,
Zwei Mal geht es in dieser Ausgabe um Glauben und Werte: Zum einen stellen wir Ihnen das Ihnen das internationale Kunstprojekt „Woran Kinder glauben“ von Little ART vor und in den Terminen informieren wir Sie über die Ausstellung Glaube | Liebe | Hoffnung in Gräfelfing.
Beiden ist gemeinsam, das sich Menschen mit Mitteln der Kunst mit ihrer Kultur und ihrem Lebensraum auseinandersetzen. So schreiben die Initiatoren der Gräfelfinger Ausstellung: „Zeitgenössische Kunst kann diese drei Tugenden, – Glaube, Liebe, Hoffnung - die schon seit altersher nicht nur im Christentum, sondern in fast allen Kulturen und ihren Religionen als wesentliche, ethische Leitlinien gedient haben, in unsere Gegenwart zurückholen und auf neue Weise beleben. Die tradierten Symbole für Glaube, Liebe und Hoffnung, Kreuz, Herz und Anker, deren Ikonographie unser Bildgedächtnis bis heute geprägt haben, können dabei neu bestimmt, verändert, transzendiert, oder in einen neuen Sinnzusammenhang gestellt werden.“ Eine Auseinandersetzung, die, wie wir finden, durch den Kreuz- Erlass der bayerischen Staatsregierung noch mehr an Aktualität gewonnen hat.
In Gräfelfing stellen vor allem etablierte Künstlerinnen und Künstler aus; es wird aber auch eine Installation präsentiert, die Kinder und Jugendliche in Workshops der Gräfelfinger Schule der Phantasie entwickelt haben. Der in München ansässige Verein little ART ruft Kinder und Jugendliche aller Kontinente im Alter zwischen vier und 16 Jahren auf, darzustellen, woran sie glauben. Was ist ihnen wichtig und wertvoll? Was berührt sie im tiefsten Inneren? Es regt die Kinder an, sich mit ihrer Umwelt und der Themenstellung intensiv auseinander zu setzen und ihre schöpferische Fantasie und kreative Ausdrucksmöglichkeit weiter zu entwickeln. Darüber hinaus soll dieses Projekt aufzeigen, welche Wertesysteme die teilnehmenden Kinder altersgemäß und regional erfahren. Kinder sind unsere Zukunft und ihr Glaube wird die Welt von morgen maßgeblich bestimmen.
In einem Sondervotum des Schlussberichts der Enquete- Kommission „Kultur in Deutschland“ schreibt Prof. Dr. Wolfgang Schneider: „ Mit Kultureller Bildung werden Bewertungs- und Beurteilungskriterien für das eigene und das Leben anderer sowie für die Relevanz des erworbenen Wissens erlangt. Kulturelle Bildung geht nicht in Wissensvermittlung auf, sondern ist vor allem auch Selbstbildung.“ Treffender könnte man auch die Arbeit von Little ART nicht beschreiben, denn hier gelingt es in herausragender Weise Kindern den Zugang zu ihrer eigenen Kreativität zu öffnen und zur Selbstreflektion anzuregen.
Und wer im Kinder- und Jugendalter auf diese Art und Weise kulturelle Bildung erfährt, wem der Zugang zu Kreativität und künstlerischem Ausdruck eröffnet wird, der wird (später) auch gerne Ausstellungen wie die in Gräfelfing besuchen und das Betrachten und Erleben der dort gezeigten Werke aus den Bereichen M alerei, Grafik, Skulptur, Intervention, Fotografie, Medienkunst, Installation, Klang und Licht vielfach als Bereicherung für das Lebens empfinden und Denkanstöße mit nach Hause nehmen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Christa Castringius & Frank Enzmann
fördern.
Woran Kinder glauben
Kunst verbindet und schafft einen Dialog über kulturelle, soziale, religiöse und nationale Grenzen hinweg. In diesem Sinne setzt little ART mit seinem internationalen Kunstprojekt „Woran Kinder glauben“ ein Zeichen für ein vielfältiges und buntes Miteinander. Kinder lernen, sich kreativ mit Themen wie Fremdund Anderssein auseinanderzusetzen, und entwickeln dadurch ein ganz persönliches Verständnis für globale Vielfalt.
In weltweiten Workshop werden Kinder ermuntert, sich mit ihrem Umfeld und darüber, was ihnen persönlich wichtig und wertvoll ist, intensiv auseinanderzusetzen. Ob Fotografie, Malerei, Video, Skulptur oder Text – jedes Kind setzt seine ganz persönliche Vorstellung vom Glauben nicht nur in religiösem Sinne künstlerisch um. Ganz nebenbei wird dabei auch deutlich, in welchen Wertesystemen diese Kinder leben und wie sie diese erleben. Glauben sie an das, was ihnen von ihren Eltern vorgelebt wird? Wie stark ist der Einfluss von Institutionen, Schulen, der Gesellschaft? Bilden sie sich ihre eigene, unabhängige Meinung? Wie stark sind sie beeinflusst von den neuen Medien und dem technischen Fortschritt der globalisierten Gesellschaft?
Seit 2009 haben sich bereits über 10.000 Kinder aus 108 Ländern beteiligt. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt und aus unterschiedlichsten sozialen und religiösen Milieus. Die Münchner Workshops sind Teil dieses langjährigen internationalen Kunstprojektes von little ART.
In dem Kunstbuch „Ich glaub an mich!“, veröffentlicht in der SZ Edition, sind über 300 Bilder, Werke und Objekte von Kindern aus aller Welt abgebildet; ergänzt wird der Band durch ein Kreativbuch für kleine Künstler zwischen fünf und neun Jahren.
https://szshop.sueddeutsche.de
Faust für Schüler
Vielfältig, bunt und für jedermann – unter diesem Credo wendet sich das Faust-Festival seit 23. Februar und noch bis 29. Juli 2018 an Kulturfans wie neugierige Seiteneinsteiger, an Alt und Jung, Einheimische wie Auswärtige, Münchner und Touristen. Im kreativen Programm findet sich für jeden etwas, sei es in Bezug auf verschiedene Genres wie Ausstellungen, Konzerte, Workshops, Theatervorstellungen, Vorträge, Filme, Performances etc. Sei es inhaltlich, wenn es darum geht, heute allgegenwärtige Themen zu erschließen, dem alten Stoff neue Facetten zu entringen und nicht zuletzt Berührungsängste mit diesem großen Thema abzubauen.
So gibt es auch zahlreiche Angebote für Kinder und Jugendliche oder für Schulklassen. Im Künstlerhaus am Lenbachplatz stand eine erfolgreiche Faust-Inszenierung des Theaters Baden-Baden auf dem Programm – eine ganz auf den Text und die Schauspieler gestützte puristische Version, die im Gegensatz zu vielen anderen Inszenierungen bestens für Jugendliche geeignet ist.
Theater für Kinder
Unter dem Motto „Kultur ist nicht die Sahne auf dem Kuchen, sondern die Hefe im Teig“ hat das Theaterforum Gauting in den vergangenen 24 Jahren 1.724 Veranstaltungen zur Aufführung gebracht. Das Spektrum umfasst dabei Kabarett, Schauspiel, Kammermusik, Jazz, Kindertheater, Literatur, Tanztheater und anderes mehr; zahlreiche namhafte Künstlerinnen und Künstler waren zu Gast. Kinder und Jugendliche waren und sind dabei stets eine wichtige Zielgruppe. Auch für sie sollte vor Ort ein Angebot in gleicher Qualität, wie sie in München zu finden wäre, geschaffen werden. Für das Jahr 2018 sind derzeit sieben Vorstellungen für Kinder und Jugendliche geplant sowie drei Schülertheatervorstellungen. Das Spektrum reicht von „Macbeth“ und „Antigone“ bis zu „Frau Meier, die Amsel“. Eine Besonderheit in Gauting: Man lädt Gastspiele nicht nur zu einer Abendaufführung ein, sondern verpflichtet sie auch für den darauffolgenden Vormittag zu einer Schulvorstellung.
vermitteln.
Expertensprechstunde in großer Runde
Im April gab es die erste dreistündige Gruppensprechstunde. Sie findet zukünftig im Wechsel mit den klassischen Expertensprechstunden statt. Änne Jacobs widmete sich in der Auftaktveranstaltung gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kunst der bewussten Kommunikation und der Frage, wie Persönlichkeitsstile und Werte die Kommunikation prägen.
Zunächst stellte Jacobs ein Modell vor, das von vier unterschiedlichen Persönlichkeiten ausgeht, deren Kommunikationsverhalten sich wesentlich unterscheidet. Wenn beispielweise ein persönliches Gespräch nicht in Gang kommt und die Zusammenarbeit im Team nicht klappt, liegt das oft auch daran, dass unterschiedliche Persönlichkeits- und Kommunikationstypen aneinander vorbeireden. Je mehr man über sich selbst und die unterschiedlichen Charaktere weiß, desto besser kann man deren Verhaltensweise verstehen und individuell darauf eingehen. Nach dem fachlichen Input konnten die Teilnehmer ihr neu erworbenes Wissen in kleinen Übungen praktisch anwenden und sich darüber austauschen.
www.kinderstiftenzukunft-muenchen.de/experten-sprechstunden.html
vernetzen.
Erfolgreiche Premiere
Die Premiere des Münchner Stiftungstages fand großen Anklang bei den Besucherinnen und Besuchern. Dies belegt die Auswertung einer Umfrage, an der knapp 60 Prozent von ihnen teilgenommen haben. 82 Prozent gaben an, dass sie den Stiftungstag mit einem positiven Gefühl verlassen haben. Für ebenfalls 82 Prozent hat der Münchner Stiftungstag bereits jetzt einen hohen Stellenwert. Des Weiteren lieferte die Befragung wertvolle Hinweise zur Weiterentwicklung des Formats, die in die Planung des 2. Münchner Stiftungstags 2020 einfließen werden.
www.sonet-muenchen.de/muenchner-stiftungstag.html
ARTMUC
Was im Jahr 2014 mit einem kleinen Experiment begann, hat sich seither zu einem der größten Kunstevents in Bayern entwickelt: die ARTMUC. In diesem Jahr präsentierten sich 120 Künstler und 25 Galerien und Projekte aus ganz Europa. Unter ihnen: zwei:eins – Der Münchner Preis für Kunst. Erstmals lag die Gestaltung von dessen Infostand in den Händen der Preisträgerinnen Kitti & Joy. Sowohl ihre Wandgestaltung als auch das Video zogen die Blicke der Besucher auf sich.
Termine – Save the Date
Donnerstag, 20.06.2018, 9.00–12.00 Uhr
Experten-Sprechstunde
www.kinderstiftenzukunft-muenchen.de/experten-sprechstunden.html
23.06.–16.08.2018
Glaube | Liebe | Hoffnung
Kunst an sakralen Orten in Gräfelfing, Öffnungszeiten: Di–So 15.00–18.00 Uhr, Führungen: Do, So, jeweils 15.00 und 16.30 Uhr
Samstag, 15.09.2018
Lange Nacht der Demokratie
mit Beteiligung von BiNet - Bildungsnetzwerk München
Samstag, 07.10.2018
Kinder- und Jugendfestival JuKi
Donnerstag, 18.10.2018
Kinder.Stiften.Zukunft.München
www.kinderstiftenzukunft-muenchen.de